„Anima – die Seele“ von 2008
18 x 11 x 40 cm
Aus einem Herz aus Olivenholz erblüht meine Seele in Form einer schönen Blüte. Eine Blütenkapsel sorgt dafür, das meine Seele immer wieder herrliche Blüten hervorbringt.
Als ich wieder einmal bei einer schweren Entscheidung zwischen Herz und Hirn hin und hergerissen wurde nahm ich wie zufällig die Bibel zur Hand. Sie war das letzte Geschenk meiner Mutter an mich. Sie ist sehr schwer, sehr groß und mit vielen Bildern großer Meister illustriert. Doch es waren nicht die schönen Bilder eines El Greco oder Michelangelos, die mir halfen.
Der kleine poetische Text des Psalm 42,6 sollte mir Rat geben.
Was betrübst du dich, meine Seele, und bist so unruhig in mir.
In meinem Körper stritten seit frühester Kindheit zwei Organe in mir um die Vorherrschaft.
Da war einerseits der Verstand, der in der Schule, dem Studium und dem Arbeitsleben mir half mich zu behaupten. Der Verstand ist in der Philosophie das Vermögen, Begriffe zu bilden und diese zu Urteilen zu verbinden. Für mich sitzt der Verstand im Hirn - also im Kopf.
Andererseits war da die Seele. Sie machte mir von Anfang an große Schwierigkeiten. Es heißt, die Seele ist dem Verstand unendlich überlegen. Die Seele erleuchtet und vervollkommnet den Verstand. Die Seele verleiht dem Menschen seine Persönlichkeit.
Das musste ich erst mühsam lernen. Doch wo ist der Sitz der Seele?
Erst in der Mitte meines Lebens lernte ich auf mein Herz zu hören. Bis dahin war ich ein sogenannter „kopfgesteuerter“ Mensch. Wenn ich unter großen Druck stand, wenn Entscheidungen auf Leben und Tod getroffen werden mussten, dann löste ich die Probleme mithilfe meines Kopfes. Dort saß das dafür zuständige Gehirn. Es machte seinen Job und tat nie weh. Erst mein empfindlicher Magen zwang mich zur Einsicht, notwendige Entscheidungen zu treffen. Doch waren es richtige Entscheidungen? Das Magenproblem löste die pharmazeutische Industrie.
Auf mein unruhiges Herz wollte ich nicht hören, war schließlich ein harter Mann.
Doch wer war für mein unruhiges Herz zuständig?
Ich entdeckte, dass mein Herz die Seelenschmerzen beherbergt.
Immer mehr ließ ich mich bei meinen Entscheidungen vom Herzen leiten.
Ich nutzte mein Gehirn, mir diese gefühlsmäßigen, oft scheinbar irrationalen Entscheidungen zu erklären.
Je mehr ich auf mein Herz hörte, desto besser ging es mir.
Ich hatte meinen Seelenfrieden gefunden. Lebte fortan glücklich und zufrieden